Wenn wir auf die Welt kommen, sind wir primär mit dem Wort „Nein“ konfrontiert.
Wir probieren uns aus, unsere Eltern schauen zu und fangen erst an zu reden wenn eine Art von Gefahr entsteht und sagen: NEIN.
Bis dahin schauen sie schweigend zu und erfreuen sich, wie wir als Kinder unsere Welt erkunden.
Doch damit lernen wir auch am meisten das Wort nein kennen.
Denn unsere Eltern sagen ja nicht ganze Zeit : ja, gut, genau, mach weiter, toll …

So geht es auch später weiter, im Berufsleben.
Unser Chef ruft uns für Fehler oder ruft er uns täglich und gibt uns Feedback für die restliche Arbeitszeit in dem er sagt: richtige/gut gemachte Arbeit?

Also lernen wir, das Fehler etwas sind, das nicht gut ist. Anerkennung, Liebe, positives Feedback wird uns zurückgehalten.
Wir prägen uns immer mehr ein: Vermeide Fehler, das ist nicht gut. Aber warum denn?
Fehler sind Erfahrungswerte.
Wiederholte Fehler sind Entscheidungen, die Erfahrung zu wiederholen.
Ob es nun uns Freude macht, im dunkeln gegen die Tür zu laufen, weil wir nachts auf die Toilette müssen, weil das Licht doch einen zu sehr aufwecken würde, sei mal dahin gestellt.
Ich glaube für mich, lieber vom Licht wach, als sich den kleinen Zeh wiederholt an der Tür zu brechen..
Ich entscheide mich aus der Erfahrung, ich sehe im dunkeln die Tür nicht und mein Zeh ist mir heil wichtiger, daher entscheide ich mich lieber für 1-2 Min einschlaf Probleme,
statt 15 Min den Zeh auf Bruchstellen zu untersuchen. Ein anderer mag es andersrum halten – persönliche Entscheidung.

Doch wenn wir erkennen, das uns ein Fehler untergekommen ist, was bekanntlich menschlich ist, weil es ein Erfahrungswert ist und bleibt.
Was machen wir aus der Erfahrung bzw. wie können wir besser mit dem Fehler umgehen?
Hier ein paar Tipps von mir, wie ich mit meinen Fehlern umgehe.

  1. Was ist die Ursache für den Fehler?
    Wenn Dir ein Glas runterfällt, wirst Du erfahren, es geht kaputt und / oder macht arbeit.
    Die Ursache, liegt daran, hast Du Aufmerksam hingeschaut beim Glas abstellen oder gehofft, das das Prinzip von physikalischen Kräften bei Dir nicht gelten?
    In der Regel lag es an der Unaufmerksamkeit, also lerne: sei Aufmerksam bei dem was Du tust.Der erste Fehler ist leicht, er ist eine Erfahrung, die Wiederholung dieser Erfahrung freut eine ganze Industrie.
  2. Was ist der Nutzen Deiner Erfahrung?
    Wenn wir das Beispiel des Glases nehmen, was lernst Du für Dich aus dem Fehler.
    Nun ja zuerst einmal, es kostet Dich weniger Arbeit, aufzuräumen / sauber zumachen. Dann spart es Geld für neue Gläser, Zeit um neue Gläser zu kaufen etc.
    Also wirst Du zum Gewinner weil Du etwas positives aus der Erfahrung schöpfst, Du wirst zum Experten – okay, Glas richtig hinstellen ist nicht schwer.
    Aber bei und durch den anderen Fehlern kannst Du zu einem Experten werden. Wenn Du der erste bist, der kapiert hat, wie man etwas schneller, einfacher, besser machen kannst oder auf eine Art, wo andere ständig Scherben aufheben müssen, nur Du nicht, wirst Du sicherlich durch Deine Aufmerksamkeit heraus stechen.
    Kannst ja mal „man in black“ Dir dazu anschauen, wo Will Smith im Bewerbungsverfahren sich den Tisch ran zieht, ich liebe diese Stelle.
  3. Verurteile Dich nicht
    Wie es so schön heißt, wir sind alles Menschen. Doch wie gehst Du mit Dir selbst ins Gericht?
    „Bin halt so blöd“, „kann das halt nicht“, „lässt sich sowieso nicht ändern“, etc.
    oder
    „wow, das habe ich nicht erwartet, wie ist das passiert?“ werde zu einem Forscher, wenn Du als einziger Deinem Chef sagen kannst, warum mit xy% Ausschuss entsteht und wie man das vermeiden kann, sei Dir sicher, den Stein im Brett hast Dir verdient. Oder es ist die direkte Rückmeldung, Du bist in der Falschen Firma.
  4. Wann hoffen naiv ist
    Du kannst nicht hoffen, dass das Glas nach dem x.ten Versuch heil bleibt, wenn Du nichts änderst. Wenn doch, war es Glück.
    Aber wäre ein Selbstbestimmtes Leben nicht geiler? Wo Du entscheidest. Du bestimmst?
    Also streiche die Hoffnung in Deinem handeln und lebe aktiv, in dem Du überlegst oder versuchst, es anders als zuvor zu machen, was nicht zum Erfolg führt.
    Außerdem, ist Hoffnung bei Projekten ein garantierter Killer des Erfolges. Aber auch ein Leistungsmerkmal, wenn man frühzeitig erkennt, das Projekt wird scheitern oder bedarf Unterstützung.
    Nichts ist dümmer als am Ende zum Chef/Partner zu kommen und zu sagen, ging nicht, habe gehofft es wird doch noch klappen…
    Aber frühzeitig abzubrechen spart Geld / Zeit oder das anfordern von Unterstützung zeigt wie wichtig / ernst man selbst es nimmt und wie Verantwortungsvoll man damit umgeht.
  5. Unterscheiden
    Ist das Problem aufgetreten weil es an einem selbst lag oder aber war es die Auswahl, warum man selbst diese Aufgabe hatte, von vorne rein falsch gewesen?
    Nun wenn das Problem auftrat, weil man die Arbeit nicht erledigt hatte, ist es ein persönliches Problem. Was lernt man daraus? Kindern sollten früh lernen oder gelernt haben: es ist doof die Hausaufgaben vor sich herzuschieben, das erzeugt vor der Klassenarbeit viel Stress alles auf einmal nachzuholen / zu lernen..
    Aber wurde die/der Falsche ausgesucht, für das Problem, dann hat es nichts persönliches. Es ist nicht der eigene Fehler. Man schickt keinen Elefanten zum klettern, so wie man kein Kind die Verantwortung übergibt, die Erziehung zu übernehmen. So kann auch manches Projekt auf der Arbeit nicht erledigt werden, wenn der betreffende davon keine Ahnung hat. Die Verantwortung der Zuweisung des Projektes liegt nicht am ausführenden. Jeder lacht, wenn er hört, das der erste Planer vom Berliner Flughafenbau, noch nie einen Flughafen geplant hat.
    Also, wenn es nicht persönlich ist, dann nicht verzweifeln, Du hast andere Stärken die auch gut sind, nur wurdest Du nicht in Deinen Stärken eingesetzt.
  6. Erkenne wer Du bist und was Du kannst
    Jahrelang wurde die Rolle der Mutter / Hausfrau belächelt, weil keiner sich vor Augen führte, welche Leistung die Rolle jeden Tag abverlangt.
    Genauso ist es mit Deinen Qualitäten / Stärken. Du leistest sie jeden Tag, lebst sie jeden Tag, erbringst sie jeden tag, ohne dir darüber bewusst zu sein.
    Das kannst Du aber ändern.
    Fange Dein Buch anzuschreiben: Meine Qualitäten / Stärken / Erfolge!
    Wenn Du ein Meister in Bierflaschen öffnen bist, ist das eine Qualität. jetzt lachen  einige, aber wenn man in der Wüste notlanden musste und alle sich um einen Kasten Bier versammeln, dann wird der König sein, der die Flaschen auch aufmachen kann. Es kann sein das die Qualität im Moment nicht wichtig, ist, aber es ist eine. Kannst Du gut backen, bist stark wie ein Bär, kannst gut tröste, kannst toll Geschenke verpacken oder Gedichte schreiben, dann hast Du etwas was ich nicht kann. Dies wären dann Deine Alleinstellungsmerkmale.
  7. Kämpfe nicht gegen Windmühlen
    Wenn es knirscht, finde raus, was ist Dein Anteil und was ist nicht Dein Anteil.
    Sorge dafür das Du Deinen Anteil geklärt hast und das der Anteil, der nicht Deiner ist, als dieses erkannt wird.
    Du kannst darüber grübeln wieso weshalb und warum doch alles würde Dir nicht helfen. Dir und der Lösung bzw. dem Problem.
  8. Werde besser
    Aber wie? Nun zuerst ein Mal, wie bewertest Du dich und wie bewerten dich andere? Und zwar jeder einzelne oder gibt es eine allgemeine Richtlinie?

    • Ich erinnere mich an eine Lehrerin, die in der ersten Stunde, aufschrieb, wie sie zur Endnote kommt. Nun es war recht hübsch und bunt. Keiner konnte damit etwas anfangen, weil kein Schüler so etwas je gesehen hatte. Nun kam der erste Vortrag und wurde von ihr zerrissen. Der arme Mitschüler wurde 45 Min vorgeführt (sagt auch etwas über diese Lehrerin aus). Der zweite Schüler war wesentlich besser und die Lehrerin hakte ihre Bewertungsliste ab, er bekam eine 2. Nun begriffen alle Schüller, was und wie man den Vortrag machen muss, um eine 1 zu erreichen, und ab dem gab es nur noch 1 für alle anderen Schüler. Es ist nicht wichtig ob ihr System richtig oder falsch war, sondern, wie man selbst dachte und wie die Fremdbeurteilung ist.
      Man kann nur Rückschläge erleiden, wenn man nicht weiß, worauf es ankommt oder man selbst andere Ziele verfolgt, als das der andere für sich erwartet.
    • Der zweite Aspekt ist, wie wichtig ist das persönliche Zeil oder die Bewertung?
      Schlägt man seine Ziele hoch, dann lassen sie sich nicht erreichen. Richtet man sie extrem niedrig aus, kann man evtl. dafür auch kein positives Feedback erhalten. Es geht also um den Mittelweg. Den muss man für sich selber und sein Umfeld abstimmen.
    • Hilfe für die Selbsthilfe, ist dann angebracht, wenn man nicht sicher ist. Schatz, Mama/Papa, Chef, Kumpel, sag mal kann das sein das ich zu viel / zu wenig erwarte/lebe/mache? Ist eine gute Frage, wenn man für sich selbst nicht sicher ist. Doch hab acht, wen man fragt, ist der auch in der Lage ehrlich / richtig zu Antworte? Schon mal erlebt, das ein Elternteil seinem Spross sagt: Das Bild sieht scheiße aus? So wachsen Kinder mit extremer positivem Feedback auf. Aber dort ist es auch angebracht. Doch wenn der Partner oder Angestellte hofft, das er etwas positives erhält/hört, wo man innerlich das Gegenteil denkt, dann gibt es ein Problem. Wenn der Chef / Partner aber nicht auch in der Lage ist, etwas positives zu benennen, dann ist es an der Zeit über die sogenannte gütliche Trennung stärker nachzudenken.
    • Und zu guter letzt, hast Du es geschafft zu erkennen, warum Du versagst, oder Deine Projekte nicht auf die Reihe bekommst.
      Dann stelle sie ab und ändern Dein Verhalten, denn Du entscheidest Dich ob Du einen Fehler zwei mal machen willst oder nicht.
      Wenn Du aber die Ursache für Deinen Fehler nicht erkennst, dann solltest Du mal über einen Termin bei mir nachdenken 😉
      Ich werde Dir die Ursache aufzeigen und einen Weg zeigen, wo Du den/die Fehler nicht mehr machst.